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G.W.F. Hegel

Vorlesungen über die Beweise vom Dasein Gottes

Zehnte Vorlesung

Die erste Seite der zu betrachtenden Beweise macht die Welt überhaupt, und zwar zunächst die Zufälligkeit derselben zu ihrer Voraussetzung.
Der Ausgangspunkt sind die empirischen
Dinge und das Ganze dieser Dinge, die Welt.
Das
Ganze hat, je nachdem es bestimmt ist, allerdings einen Vorzug vor seinen Teilen, das Ganze nämlich als die alle Teile umfassende und sie bestimmende Einheit, wie schon das Ganze eines Hauses, noch mehr das Ganze, das als für sich seiende Einheit ist, wie die Seele des lebendigen Körpers.
Aber unter Welt verstehen wir nur das
Aggregat der weltlichen Dinge, nur das Zusammen dieser unendlichen Menge von Existenzen, die wir im Anblick vor uns haben, deren jede zunächst selbst als für sich seiend vorgestellt wird. Die Welt begreift die Menschen so sehr in sich als die natürlichen Dinge;
als dies Aggregat, etwa auch nur der letzteren, wird die Welt nicht als
Natur vorgestellt,
unter der man etwa ein in sich systematisches Ganzes, ein System von Ordnungen und Stufen und vornehmlich von Gesetzen versteht. Die Welt drückt nur so das Aggregat aus, daß, was sie ist, schlechthin auf der existierenden Menge beruht; so hat sie keinen Vorzug, wenigstens keinen qualitativen Vorzug vor den weltlichen Dingen.

Diese Dinge bestimmen sich uns ferner auf vielfache Weise, zunächst als beschränktes Sein, als Endlichkeit, Zufälligkeit usf. Von solchem Ausgangspunkte aus erhebt sich der Geist zu Gott.
Das beschränkte, das endliche, zufällige Sein verurteilt er als ein unwahres Sein, über welchem das wahrhafte sei; er entflieht in die Region eines anderen, schrankenlosen Seins, welche[s] das Wesen sei, gegen jenes unwesentliche, äußerliche Sein. Die Welt der Endlichkeit, Zeitlichkeit, Veränderlichkeit, Vergänglichkeit ist nicht das Wahre, - sondern das Unendliche, Ewige, Unveränderliche. Wenn auch das, was wir genannt haben, das schrankenlose Sein, das Unendliche, das Ewige, Unveränderliche, noch nicht hinreicht, die ganze Fülle dessen auszudrücken, was wir Gott nennen, so ist doch Gott schrankenloses Sein, unendlich, ewig, unveränderlich; die Erhebung geschieht also wenigstens zu diesen göttlichen Prädikaten, oder vielmehr zu diesen, wenn auch abstrakten, doch allgemeinen Grundlagen seiner Natur, oder wenigstens zu dem allgemeinen Boden, in den reinen Äther, in dem Gott wohnt.

Diese Erhebung überhaupt ist das Faktum in dem Menschengeiste, das die Religion ist, aber die Religion nur überhaupt, d. i. ganz abstrakt; so ist dies die allgemeine, aber nur die allgemeine Grundlage derselben.

Bei dieser Erhebung als Faktum bleibt das Prinzip des unmittelbaren Wissens stehen, beruft sich und beruht bei demselben als Faktum mit der Versicherung, daß es das allgemeine Faktum in den Menschen und selbst in allen Menschen sei, welches die innere Offenbarung Gottes im Menschengeiste und die Vernunft genannt wird.
Es ist über dies Prinzip schon früher hinreichend geurteilt worden; hier erinnere ich nur darum noch einmal daran, insofern wir bei dem Faktum, um welches es sich handelt, hier stehen.
Dieses Faktum eben, die Erhebung selbst ist als solche vielmehr unmittelbar die Vermittlung: sie hat das endliche, zufällige Dasein, die weltlichen Dinge zu ihrem Anfang und Ausgangspunkt, ist der Fortgang von da zu einem Anderen überhaupt. Sie ist somit vermittelt durch jenen Anfang und ist nur die Erhebung zum Unendlichen und in sich selbst Notwendigen, indem sie nicht bei jenem Anfange, welcher hier allein das Unmittelbare (und dies selbst nur, wie sich später bestimmt, relativ) ist, stehenbleibt,
sondern
vermittels des Verlassens und Aufgebens solchen Standpunkts.
Diese Erhebung, welche Bewußtsein ist, ist somit in sich selbst vermitteltes Wissen.

Über den Anfang, von dem diese Erhebung ausgeht, ist ferner sogleich auch dies zu bemerken,
daß der Inhalt nicht ein sinnlicher, nicht ein empirisch konkreter der Empfindung oder Anschauung,
noch ein konkreter der Phantasie ist, sondern es sind die abstrakten Gedankenbestimmungen der Endlichkeit und Zufälligkeit der Welt, von denen ausgegangen wird; gleicher Art ist das Ziel, bei dem die Erhebung ankommt, die Unendlichkeit, absolute Notwendigkeit Gottes nicht in weiterer, reicherer Bestimmung, sondern ganz in diesen allgemeinen Kategorien gedacht.
Nach dieser Seite muß gesagt werden, daß die Allgemeinheit des Faktums dieser Erhebung
ihrer Form nach, falsch ist. Z. B. selbst von den Griechen kann man sagen, daß die Gedanken der Unendlichkeit,
der an sich selbst seienden Notwendigkeit als des Letzten von allem nur den Philosophen angehört haben; weltliche Dinge lagen nicht in der abstrakten Form von weltlichen Dingen, zufälligen und endlichen Dingen so allgemein vor der Vorstellung, sondern in ihrer empirisch konkreten Gestalt, ebenso Gott nicht in der Gedankenbestimmung des Unendlichen, Ewigen, an sich Notwendigen, sondern in bestimmten Gebilden der Phantasie.
Noch weniger ist es bei minder gebildeten Völkern der Fall, daß solche allgemeine Formen
für sich vor ihrem Bewußtsein stehen; sie gehen wohl allen Menschen, weil sie denkend sind, wie man zu sagen pflegt, durch den Kopf, sind auch weiter in das Bewußtsein herausgebildet, wovon der eigentümliche Beweis ist, wenn sie in der Sprache fixiert sind; aber dann selbst tun sie sich zunächst als Bestimmungen von konkreten Gegenständen hervor, - sie brauchen nicht als für sich selbst selbständig im Bewußtsein fixiert zu sein. Unserer Bildung erst sind diese Kategorien des Gedankens geläufig und sind allgemein oder allgemein verbreitet. Aber eben diese Bildung wie nicht weniger die erwähnten, in der Selbständigkeit des vorstellenden Denkens Ungeübteren haben das nicht als etwas Unmittelbares, sondern durch den vielfachen Gang des Denkens, Studiums, der Sprachgewohnheit vermittelt. Man hat wesentlich denken gelernt und sich die Gedanken zur Geläufigkeit eingebildet; die Bildung zum abstrakteren Vorstellen ist ein unendlich mannigfaltig in sich Vermitteltes. Es ist an diesem Faktum der Erhebung ebensosehr Faktum, daß sie Vermittlung ist.

Dieser Umstand, daß die Erhebung des Geistes zu Gott die Vermittlung in ihr selbst hat, ist es,
welche zum Beweisen, d. i. zur Auseinandersetzung der einzelnen Momente dieses Prozesses des Geistes, und zwar in Form des Denkens einlädt. Es ist der Geist in seinem Innersten, nämlich in seinem Denken,
der diese Erhebung macht; sie ist der Verlauf von Gedankenbestimmungen.
Was durch das Beweisen geschehen soll, ist, daß solches denkende Wirken zum Bewußtsein gebracht,
daß dieses davon als von einem Zusammenhang jener Gedankenmomente wisse. Gegen solche Exposition, welche sich im Felde der denkenden Vermittlung entfaltet, erklärt sich sowohl der Glaube, welcher unmittelbare Gewißheit bleiben will, als auch die Kritik des Verstandes, der sich in den Verwicklungen jener Vermittlung zu Hause findet, - in der letzteren, um die Erhebung selbst zu verwirren.
Mit dem Glauben ist zu sagen, daß der Verstand an jenen Beweisen noch so sehr zu mäkeln finden möchte, und sie möchten für sich in ihrer Explikation der Erhebung des Geistes vom Zufälligen und Zeitlichen zum Unendlichen und Ewigen noch so mangelhafte Seiten haben, der Geist der Menschenbrust läßt sich diese Erhebung nicht nehmen.
Insofern sie dieser Brust vom Verstande verkümmert worden, so hat der Glaube einerseits derselben zugerufen, fest an dieser Erhebung zu halten und sich nicht um die Mäkelei des Verstandes, aber andererseits, um auf das Sicherste zu gehen, auch selbst sich um das Beweisen überhaupt nicht zu bekümmern, und hat gegen dieses im Interesse seiner eigenen Befangenheit sich auf die Seite des kritischen Verstandes geschlagen.
Der Glaube läßt sich die Erhebung zu Gott, d. i. sein Zeugnis von der Wahrheit, nicht rauben,
weil sie in sich selbst notwendig, mehr als ein bloßes oder irgendein Faktum des Geistes ist. Fakta, innere Erfahrungen gibt es im Geiste und vielmehr in den Geistern - und der Geist existiert nicht als ein Abstraktum, sondern als die vielen Geister - unendlich mannigfaltige, die entgegengesetztesten und verworfensten.
Schon um das Faktum auch als Faktum des Geistes, nicht der ephemeren, zufälligen Geister, richtig zu fassen, ist erforderlich, es in seiner Notwendigkeit zu erfassen; nur sie bürgt für die Richtigkeit auf diesem Boden der Zufälligkeit und der Willkür. Der Boden dieses höheren Faktums aber ist ferner für sich der Boden der Abstraktion; nicht nur ist es am schwersten, über sie und ihre Zusammenhänge ein bestimmtes und waches Bewußtsein zu haben, sondern sie für sich ist die Gefahr, und diese ist unabwendbar, wenn die Abstraktion einmal eingetreten, die glaubende Menschenbrust einmal von dem Baume der Erkenntnis gekostet hat, das Denken in seiner eigentümlichen Gestalt, wie es für sich und frei ist, in ihr aufgekeimt ist.

Wenn wir nun der Fassung des inneren Ganges des Geistes in Gedanken und den Momenten desselben nähertreten, so ist von dem ersten Ausgangspunkte schon bemerkt worden, daß er eine Gedankenbestimmung ist, nämlich überhaupt die Zufälligkeit der weltlichen Dinge;
so liegt die erste Form der Erhebung geschichtlich in dem sogenannten
kosmologischen Beweise vom Dasein Gottes vor.
Von dem Ausgangspunkt ist gleichfalls angegeben worden, daß von der Bestimmtheit desselben auch die Bestimmtheit des Zieles, zu dem wir uns erheben, abhängt.
Die weltlichen Dinge können noch anders bestimmt sein, so ergäbe sich auch für das Resultat, das Wahre, eine andere Bestimmung, - Unterschiede, die dem wenig gebildeten Denken gleichgültiger sein können, aber die auf dem Boden des Denkens, auf den wir uns versetzt, das sind, um was es zu tun und worüber Rechenschaft zu geben ist. Wenn die Dinge also als
daseiend überhaupt bestimmt würden,
so könnte vom Dasein als bestimmtem Sein gezeigt werden, daß seine Wahrheit das
Sein selbst das bestimmungs-, das grenzenlose Sein ist. Gott wäre so nur als das Sein bestimmt, - die abstrakteste Bestimmung, mit der die Eleaten bekanntlich angefangen haben.
- Am schlagendsten läßt sich an diese Abstraktion für den vorhin gemachten Unterschied von innerem Denken
an sich und von dem Herausstellen der Gedanken ins Bewußtsein erinnern; welchem Individuum geht nicht das Wort Sein aus dem Munde (das Wetter ist schön! wo bist du? usf. ins Unendliche), in wessen vorstellender Tätigkeit findet sich also diese reine Gedankenbestimmung nicht? - aber eingehüllt in den konkreten Inhalt (das Wetter usf. ins Unendliche), von welchem allein das Bewußtsein in solchem Vorstellen erfüllt ist, von dem es also allein weiß.
Einen unendlichen Unterschied von solchem Besitze und Gebrauche der Denkbestimmung "Sein" macht es, sie für sich zu fixieren und als das Letzte, als das Absolute wenigstens mit oder ohne weiter einen Gott,
wie die Eleaten, zu wissen.
 - Weiter die Dinge als
endlich bestimmt, so erhöbe sich der Geist aus ihnen zum Unendlichen,
- sie zugleich als das reale Sein [bestimmt], so erhöbe er sich zum Unendlichen als dem
ideellen oder idealen Sein. Oder sie ausdrücklich als nur unmittelbar seiende überhaupt bestimmt, so erhöbe er sich aus dieser bloßen Unmittelbarkeit als einem Scheine zum Wesen und zu demselben ferner als ihrem Grunde, oder von ihnen als Teilen zu Gott als dem Ganzen, oder als von selbstlosen Äußerungen zu Gott als zur Kraft, von ihnen als Wirkungen zu ihrer Ursache.
Alle diese Bestimmungen werden den Dingen vom Denken gegeben, und ebenso werden von Gott die Kategorien Sein, Unendliches, Ideelles, Wesen und Grund, Ganzes, Kraft, Ursache gebraucht;
sie sind auch von ihm zu gebrauchen, jedoch vorübergehend in dem Sinne, daß [sie], ob sie wohl von ihm gelten, Gott Sein, Unendliches, Wesen, Ganzes, Kraft usf. wirklich ist, doch seine Natur nicht erschöpfen, er noch tiefer und reicher in sich sei, als diese Bestimmungen ausdrücken.
Der Fortgang von jeder solchen Anfangsbestimmung des Daseins als des endlichen überhaupt zu ihrer Endbestimmung, nämlich über das Unendliche in Gedanken, ist ein
Beweis ganz in derselben Art zu nennen als die förmlich mit diesem Namen aufgeführten. Auf solche Art vermehrte sich die Zahl der Beweise weit über die angegebene Mehrheit.

Aus welchem Gesichtspunkte nun haben wir diese weitere Vermehrung, die uns so vielleicht unbequem erwüchse, zu betrachten? Abweisen können wir diese Vielheit nicht geradezu; im Gegenteil,
wenn wir uns einmal auf den Standpunkt der als Beweise anerkannten Gedankenvermittlungen versetzt haben, haben wir Rechenschaft darüber abzulegen, warum solche Aufführung sich auf die angegebene Anzahl und die in ihnen enthaltenen Kategorien beschränkt habe und beschränken könne.
Es ist in Ansehung dieser neuen erweiterten Mehrheit zunächst dasselbe zu erinnern, was über die frühere, beschränkter erscheinende gesagt worden ist. Diese Mehrheit von Ausgangspunkten, die sich darbietet,
ist nichts anderes als die Menge von Kategorien, die in dem Felde der logischen Betrachtung zu Hause sind, es ist nur anzugeben, wie sie sich auf diesem zeigen.
Sie erweisen sich daselbst, nicht anderes zu sein als die Reihe der Fortbestimmungen des Begriffs,
und zwar nicht irgendeines Begriffs, sondern des Begriffs an ihm selbst, - die Entwicklung desselben zu einem Außereinander, indem er sich dabei ebensosehr in sich vertieft; die eine Seite in diesem Fortgange ist die endliche Bestimmtheit einer Form des Begriffs, die andere deren nächste Wahrheit, die selbst wieder nur eine zwar konkretere und tiefere Form als die vorhergehende ist,
- die höchste Stufe einer Sphäre ist der Anfang zugleich einer höheren.
Diesen Fortgang der Begriffsbestimmung entwickelt die Logik in seiner Notwendigkeit.
Jede Stufe, die er durchläuft, enthält insofern die Erhebung einer Kategorie der Endlichkeit in ihre Unendlichkeit; sie enthält also ebensosehr von ihrem Ausgangspunkte aus einen metaphysischen Begriff von Gott, und indem diese Erhebung in ihrer Notwendigkeit gefaßt ist, einen Beweis seines Seins, und ebenso führt sich das Übergehen der einen Stufe in ihre höhere durch als ein notwendiger Fortgang des konkreteren und tieferen Bestimmens, nicht nur als eine Reihe zufällig aufgelesener Begriffe, - und ein Fortgang zur ganz konkreten Wahrheit, zur vollkommenen Manifestation des Begriffs, zu der Ausgleichung jener seiner Manifestationen mit ihm selbst. Die Logik ist insofern die metaphysische Theologie, welche die Evolution der Idee Gottes in dem Äther des reinen Gedankens betrachtet, so daß sie eigentlich derselben, die an und für sich schlechthin selbständig ist, nur zusieht.

Diese Ausführung soll in diesen Vorlesungen nicht unser Gegenstand sein;
wir wollten uns hier daran halten, diejenigen Begriffsbestimmungen geschichtlich aufzunehmen,
von welchen die Erhebung zu den Begriffsbestimmungen, die ihre Wahrheit sind und die als Begriffsbestimmungen Gottes aufgeführt werden, zu betrachten.
Der Grund der allgemeinen Unvollständigkeit in jener Aufnahme von den Begriffsbestimmungen kann nur der Mangel am Bewußtsein sein über die Natur der Begriffsbestimmungen selbst, ihres Zusammenhangs untereinander sowie über die Natur der Erhebung von ihnen als endlichen zum Unendlichen.
Der nähere Grund, daß sich die Bestimmung der
Zufälligkeit der Welt und der ihr entsprechenden des absolut notwendigen Wesens für den Ausgangspunkt und das Resultat des Beweises präsentiert hat, ist darein zu setzen - und dieser Grund ist zugleich eine relative Rechtfertigung des ihr gegebenen Vorzugs -, daß die Kategorie des Verhältnisses der Zufälligkeit und der Notwendigkeit diejenige ist, in welche sich alle Verhältnisse der Endlichkeit und der Unendlichkeit des Seins resümieren und zusammenfassen;
die konkreteste Bestimmung der Endlichkeit des Seins ist die Zufälligkeit, und ebenso ist die Unendlichkeit des Seins in ihrer konkretesten Bestimmung die Notwendigkeit.
Das Sein in seiner eigenen Wesentlichkeit ist die Wirklichkeit, und die Wirklichkeit ist in sich das Verhältnis überhaupt von Zufälligkeit und Notwendigkeit, das in der absoluten Notwendigkeit seine vollkommene Bestimmung hat. Die Endlichkeit, in dieser Denkbestimmung aufgenommen, gewährt den Vorteil, sozusagen so weit herauspräpariert zu sein, daß sie auf den Übergang in ihre Wahrheit, die Notwendigkeit, an ihr selbst hinweist; schon der Name der
Zufälligkeit, Akzidenz, drückt das Dasein als ein solches aus, dessen Bestimmtheit dies ist, zu fallen.

Aber die Notwendigkeit selbst hat ihre Wahrheit in der Freiheit; mit dieser tut sich eine neue Sphäre auf, der Boden des Begriffs selbst. Dieser gewährt dann ein anderes Verhältnis für die Bestimmung und für den Gang der Erhebung zu Gott, eine andere Bestimmung des Ausgangspunktes und des Resultates,
- nämlich zunächst die Bestimmung des
Zweckmäßigen und des Zwecks.
Diese wird daher die Kategorie für einen weiteren Beweis des Daseins Gottes sein.
Aber der Begriff ist nicht nur in die Gegenständlichkeit versenkt, wie er als Zweck nur die Bestimmung der Dinge ist, sondern er ist für sich, frei von der Objektivität existierend; in dieser Weise ist er sich der Ausgangspunkt und sein Übergang von eigentümlicher, schon angegebener Bestimmung.
Daß also der erste, der
kosmologische Beweis die Kategorie des Verhältnisses von Zufälligkeit und absoluter Notwendigkeit sich vornimmt, hat, wie bemerkt, darin seine relative Rechtfertigung gefunden,
daß dasselbe die eigenste, konkreteste, letzte Bestimmung der Wirklichkeit noch als solcher und daher die Wahrheit der sämtlichen abstrakteren Kategorien des Seins ist und sie in sich faßt.
So faßt auch die Bewegung dieses Verhältnisses die Bewegung der früheren abstrakteren Bestimmungen der Endlichkeit zu den ebenso noch abstrakteren Bestimmungen der Unendlichkeit in sich, oder vielmehr ist abstrakt-logisch die Bewegung, der Fortgang des Beweises, d. i. die Form des Schließens in allen nur eine und dieselbe, die in ihm sich darstellt.

 

 

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